UDAIPUR – Stadt der Seen

Udaipur gilt als die romantischste Stadt Rajasthans und wird wegen ihrer vielen Seen auch das Venedig des Ostens genannt. Zahlreiche Filme wurden hier gedreht, unter anderen auch der James Bond-Film “Octopussy” im Jahr 1983. Die Stadt verdankt ihre elegante Schönheit vor allem dem harmonischen Zusammenspiel von Altstadt, Palast, See und Bergkulisse, die je nach Tageszeit und Lichteinfall ihr Aussehen immer wieder verändern und einen atemberaubenden Anblick bieten.

udaipur lake palace UDAIPUR - Stadt der Seen

Udaipur ist die Hauptstadt des Staates Mewar. Maharana Udai Singh II. gründete die Stadt 1568, als sich abzeichnete, dass die alte Hauptstadt Chittor die Angriffe moslemischer Invasoren nicht länger abwehren würde. Der bereits 100 Jahre zuvor künstlich angelegt See sicherte nicht nur die Trinkwasserversorgung sondern bot auch Schutz vor Invasionen. Der gegenwärtige Herrscher ist der 76. in einer ununterbrochenen Erbfolge der Sisodias von Mewar, die ihre Abstammung auf die Sonne zurückführen und die zweitälteste bestehende Dynastie der Welt sind. Ihren Führungsanspruch dokumentieren die Mewarherrscher auch in der Ehrenbezeichnung, indem sie sich statt wie üblich Maharaja (großer Führer) Maharana (großer Krieger) nennen.

Pichola See

Eine Bootsfahrt auf dem Pichola-See sollte man sich, wenn es der Wasserstand zulässt, nicht entgehen lassen, da man von dort den besten Blick auf die Stadt hat. Die beiden Inseln im See sind Udaipurs bekanntestes Motiv. Auf der größeren steht der unter Jagat Singh als Sommerpalast errichtete Jag Niwas, der mit dem Lake Palace Hotel eins der besten Hotels der Welt beherbergt. Auf der zweiten Insel liegt der noch unverändert erhaltene Wasserpalast Jag Mandir, der etwa 100 Jahre früher unter Karan Singh erbaut wurde. Bekannt sind die wunderschönen Gärten im Hof, in dem es auch ein Café gibt.

Stadtpalast

Udaipurs Stadtpalast am Nordwestufer des Pichola-Sees ist noch heute Residenz von Maharana Arvid Singh, dem amtierenden Oberhaupt des Hauses Mewar. Der Haupteil des Palastes ist jedoch ein Museum. Von der Altstadt her gelangt man zunächst zum

Tripolia-Tor. Unter den acht steinernen Bögen links davon ließen sich früher die Maharanas an ihrem Geburtstag in Gold und Silber aufwiegen, das dann an die Bevölkerung verteilt wurde. Hinter den hohen fensterlosen Mauern an der Nordfront des Palastes verbirgt sich ein bis zum Obergeschoß reichender Felsen, der heute unsichtbar, in den Komplex einbezogen wurde.

Auf mehreren Etagen befinden sich insgesamt elf Paläste und zahlreiche Innenhöfe, die durch enge Korridore mit niedrigen Decken miteinander verbunden sind. Ein überraschendes Eindringen bewaffneter Feinde hoffte man so zu verhindern. Es gibt brilliante Miniaturmalereien, einige Räume sind mit Mosaiken aus Spiegelglas verziert, andere werden von der durch die Buntglasfenster einfallende Sonne in ein Meer aus Farben getaucht. Riesige, aus Marmor gehauene Zisternen enthielten früher Wasser und dienten dazu, die Luft zu abkühlen. Von den oberen Etagen aus hat man immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den Pichola-See, die Innenstadt und die Aravalli-Berge.

Interessant ist auch die Waffensammlung mit einer Elefantenrüssel-Attrappe, die den Pferden vor den Kopf gebunden wurde, um die Kriegselefanten und Pferde des Gegners zu irritieren.

Jagdish Temple

Der unmittelbar nördlich des Stadtpalastes an einer Kreuzung stehende Jagdish-Tempel wurde von Jagat Singh 1651 im indo-arischen Stil erbaut. Die Außenwände und der sich hoch aufschwingende Shikhara-Turm sind über und über mit Vishnu-Darstellungen, Szenen aus dem Leben Krishnas und tanzenden Nymphen (Apsaras) verziert. Im Tempelinneren wird Vishnu in Gestalt des Jagannath, des Herren des Universums, dargestellt. Vier kleine Nebenschreine sind den Gottheiten Surya, Shiva, Shakti und Ganesh gewidmet. Draußen vor dem Tempel beherbergt ein kleiner erhöhter Schrein einen bronzenen Garuda, das Reittier Vishnus.

Saheliyon-ki-Bari (Garten der Jungfrauen)

Maharana Sangram Singh ließ diesen Garten im 18. Jahrhundert als Lustgarten für die Frauen des Hofes anlegen. Der schattige Park liegt im Norden der Stadt am östlichen Ufer des Fateh-Sagar-Sees und ist mit seinen üppigen Blumenbeeten, Wasserspielen, Pavillons, Lotusteichen und lebensgroßen Steinelefanten besonders an den Wochenenden ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen.

Jag Mandir

Ein weiterer schöner Inselpalast im Pichola-See ist Jag Mandir. Er wurde als Sommerresidenz gebaut und verfügt über beeindruckende Marmorstrukturen, Gärten und eine Reihe von Höfen.

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