330km von Bikaner, 570km von Jaipur und 290km von Jodhpur entfernt liegt im Westen Rajasthans die Wüstenstadt Jaisalmer. Weniger als 100km entfernt verläuft die Grenze zu Pakistan. Jaisalmer ist somit die letzte grosse Stadt in Grenznähe.

Jaisalmer wurde 1156 vom damaligen Bhati HerrscherRawalJaisal als Hauptstadt gegründet. Für den Bau der Stadt wurde ganzflächig der einheimische, goldfarbene Sandstein benutzt, der dem Ort Jaisalmer den Spitznamen „Goldene Stadt” verliehen hat. Die goldene Farbe des Steins glänzt in der Sonne wie Gold. Es ist schwierig zwischen Fels und Bau zu unterscheiden. Die Festung „Jaisalmer Fort”, auch „Goldenes Fort“ genannt, überragt die Stadt und rettete sie damals vor zahlreichen Feinden. Jaisalmer liegt direkt an der ehemaligen Karawanenstrasse und wurde daher schnell reich. Einige Malewurde sie von islamischen Feinden eingenommen, aber die Bhati Herrscher brachten sie immer wieder unter eigene Herrschaft.
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Durch den zunehmenden Hafen- und Schienenbau in der Kolonialzeit verlor die Karawanenstadt an Bedeutung und wurde von vielen Händlern verlassen.
Im 20. Jahrhundert hat der Tourismus dank der besseren Infrastruktur stark zugenommen und die Stadt wurde wieder belebter. Auf Fremde wirkt die AbgeschiedenheitJaisalmers sehr mystisch wie aus 1001 Nacht. Die engen Gassen, die grosse Festung, die schönen, fein gemeisselten Verzierungender Havelis( grosse Residenzen reicher Leute ) und die Wüstenkultur, haben Menschen aus ganz Indien und der Welt angezogen. Die zahlreichen schönen Anlagen haben die Gäste immer sehr fasziniert. Die vielen filigranenSteinmetzarbeiten der alten Gebäudewurden stets aufwändiger und schöner.

Auch viele neue Häuser werden mit schönen Motiven an Nischen und Säulen verziert. Es ist überwältigend durch die engen Gassen zu spazieren undEinblick in den Alltag der Menschen zu erhaschen. Die aneinander gebauten Häuser schützen gegen direkte Sonneneinstrahlung und vor Sandstürmen. Ebenso hat man stets eine enge Verbindung zu den Nachbarn.
Die vielen Geschäfte in den Gassen blicken auf die alte Handelszeit der Stadt zurück. Doch mittlerweile gibt es schon fast zu viele Geschäfte die zum Teil leider auch gefälschte Waren verkaufen. Einige renommierte Geschäfte, die wir Ihnenempfehlen, bieten jedoch sehr gute Waren an. Zum Beispiel:
Stoffe, Schnitzereien und Souvenirs. Da Jaisalmer nicht sehr gross ist kann man die Stadt gut zu Fusserkunden.
Im Winter herrscht in der Wüste ein herrliches Klima welches sich vorzüglicheignet, um in den Sanddünen einen Kamelritt zu unternehmen, einen traumhaftschönenSonnenuntergang zu geniessen und die einmalige Umgebung zufotografieren.
Mittlerweile gibt esauch sehr viele Zeltcamps die richtige Wüstenatmosphäre vermitteln. Abends tauchen Sie bei traditioneller Volkmusik und Tanz noch tiefer in die Kultur der Wüstenbewohner ein.
Das goldene Jaisalmer Fort:
Das im 12. Jahrhundert gegründete Fort ist der Mittelpunkt von Jaisalmer. Es wurde auf einem dreieckigen Felsen erbaut und ist von hohen Mauern und Bastionen umgeben. Das goldene Fort ist Weltkulturerbe unter dem Titel:„Hills Forts of Rajasthan“. Es ist eine Verteidigungsfestung, die die Bhati Herrscher vor Feinden schützten sollte. Im Fort steht heute noch der Palast wo die königliche Familie Jahrhunderte lang residierte. Der Palastist mit Steinmetzarbeiten sehr fein verziert und verfügt über einige gute Aussichtspunktedie einen schönen Blick auf die Stadt ermöglichen. In einer östlichen Ecke der Festung ist ein solcher Aussichtspunkt mit einer alten Kanone markiert. Es befinden sich auch einige schöne und alte Tempel im Fort. Das Jaisalmer Fort ist die einzige Festung in Indien in der das Volk wohnen darf. Zurzeit wohnen circa 300 Familien in der Festung und einige bieten sogar kleine Unterkünfte für Rucksacktouristen an. Gute Hotels mit grossen Anlagen findet man ausserhalb des Forts oderam Stadtrand.

Gadisar See
Im 14. Jahrhundert wurde vom damaligen König am Rande der Stadt ein See angelegt der Regenwasser sammelte und als Hauptwasserquelle diente. Heute wird er vor allem zum Waschen und für das Tränken der Tiere genutzt.

Der See war früher bei Festen Treffpunkt für das Volk. An der südlichen Seite des Sees gibt es alte Tempel und im Westen ein hohes Tor das eine Konkubine erbauen liess. Dies akzeptierte die Bevölkerung nicht und das Tor wurde zerstört. Daraufhin erbaute sie einen kleinen Tempel für Gott Krishna, um die Leute milde zu stimmen.

Im Gadisar See hat es viele hungrige Welse, die von den Indern gefüttert werden.
Sanddünen und Kamelritt in Sam
Circa 40 km von Jaisalmer entfernt Richtung pakistanische Grenze liegt die Ortschaft Sam. Dort fängt die richtige Wüste mit ihren zahlreichen Sanddünen an. Auf der Fahrt werden Sie sich wundern wie dicht besiedelt diese Wüste ist. Die Strassen im Bezirk von Jaisalmer sind in gutem Zustand und wurdenvon der„Border Road Organisation“, einer Abteilung des indischen Militärs, gebaut und unterhalten. Diese Fahrt wird Sie dem Leben in der Wüste und ihrer Kultur näher bringen. Anschliessend können Sie in Sam mit Dromedaren über die Sanddünen reiten und einen unvergesslichenSonnenuntergang geniessen.
Havelis:
In Jaisalmer wohnten früher viele reiche Kaufleute. Sie liessen in der Blütezeit grosse, spektakuläre Wohnhäuser bauen die Havelis genannt werden. Die Havelis sind Anziehungspunkte der Stadt. Diese grossen Wohnhäuser sind mit den besten Materialien ihrer Zeit verziert und ausgestattet worden. Das Schönste an diesen Havelis sind die Steinmetzarbeiten aus gelben Sandstein. Häufige Motive sind Lotusblumen, Vögel wie zum Beispiel Pfaue, Elefanten, Götter-und Menschenfiguren. Es ist erstaunlich, wie die Handwerker mit einfachen Werkzeugen solch feine Motive aus Sandstein meisseln konnten.

Die berühmtesten Havelis
PatwaHaveli: Das im 19. Jahrhundert erbaute Patwa Haveli war Residenz eines reichen Kaufmanns der auch Finanzminister des Königs war.
Er liess für seine fünf Söhne ein riesiges Haveli bauen, welches heute das Grösste und Schönste ist.Das mehrstöckigeHaveli hat viele Zimmer und zahlreiche schöne Nischen und Balkone aus gelben Sandstein.
Nathamal ki Haveli
Dieses Haveli liegt auf dem Weg zum Patwa Haveli. Es ist mehrstöckig, wird heute noch von den Besitzern bewohnt und ist somit eine private Anlage. Für die Verzierungen dieser Fassade waren zwei Moslem-Brüder verantwortlich. Die Baustelle wurde aufgeteilt und beide haben unabhängig voneinander gearbeitet. Dadurch entstanden unterschiedliche Darstellungen welche jedoch miteinander harmonieren. Sie müssen die Motive ganz genau unter die Lupe nehmen, um Unterschiede zu bemerken.
Salim Singh ki Haveli
DiesesHaveli wurde im 17.Jahrhundert vom damaligen Premierminister Salim Singh erbaut. Er war sehr ehrgeizig und versuchte stets die Anderen zu überbieten. Aus diesem Grund entstand das Salim Singh Haveli mit einem kuppelartigen Turm. Er wollte das Haveli so hoch wie der königliche Palast bauen,docher hatte keinen Erfolg. Es lohnt sich dieses zu besichtigen und zu fotografieren.
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