Mount Abu – Berg Station

Mount Abu ist Rajasthans einzige Hillstation und aufgrund der ganzjährig relativ kühlen Temperaturen ein beliebtes Ziel für Kurzurlauber und Frischvermählte aus Rajasthan und Gujarat. Der kleine Ort mit nur 22.000 Einwohnern liegt auf einer Hochebene im Aravalligebirge auf ca. 1200 m. Die Haupturlaubszeit in Mount Abu ist daher auch März bis November, in den Wintermonaten hingegen kann es nachts empfindlich kalt werden.

Viele Legenden ranken sich um diesen Ort. Er ist eng mit der Entstehungsgeschichte der Rajputen-Clans verbunden, deren Herkunft auf die Agni- ( Heiliges Feuer) Zeremonie zurückgeht, die hier im 8. Jahrhundert von dem Weisen Vashishth durchgeführt wurde. Den Flammen des heiligen Feueropfers Yagna sollen vier der großen Rajputen-Clans entstiegen sein, die Agnikula. Der Name „Abu“ geht auf die Schlange Abuda zurück, die hier der Legende nach Nandi, Lord Shivas heiligen Stier, aus einer Schlucht rettete.

Mount Abu - Berg Station

Den Chauhan-Königen, einer der Rajputen-Dynastien Nordwestindiens, diente Mount Abu als Sommerresidenz. Später verpachtete der Maharaja von Sirohi Mount Abu der britischen Regierung, die hier den Verwaltungssitz der Rajputana Agency unterhielt, zu Zeiten der Kolonialherrschaft ein Zusammenschluss von 20 indischen Fürstenstaaten des heutigen Bundesstaats Rajasthan. Die Briten entkamen hier den staubigen, trockenen Sommern der Ebenen und unterhielten ein Sanatorium für Soldaten aus Bombay.

Dilwara Tempel

Heute ist Mount Abu ein wichtiger Jain-Pilgerort. Während Ihres Aufenthalts hier dürfen Sie auf keinen Fall einen Besuch des Dilwara-Tempels verpassen, der zum Schönsten gehört, was Indien an Tempelkunst zu bieten hat. Der zwischen 11. und 15. Jahrhunderten erbaute Tempelkomplex wirkt von außen recht unscheinbar. Im Inneren jedoch offenbart sich ein wahres Juwel der Steinmetzkunst. Hunderte von Jain-Heiligen und Tänzerinnen sind bis in den Millimetermaßstab fein ausgearbeitet und die meisterhaften Reliefarbeiten und Skulpturen aus weißem Marmor, die jeden Zentimeter der Säulen, Decken, Wände und Kuppeln bedecken, sind von atemberaubener Pracht und Detailreichtum. Leider ist das Fotografieren (und das Mitführen von Gegenständen aus Leder) im Tempel streng verboten, der Besuch wird Ihnen jedoch auch ohne Erinnerungsfotos noch lange im Gedächtnis bleiben.

Nakki-See

Über den im Zentrum der Stadt gelegenen Nakki-See wird erzählt, ein Hindugott habe ihn mit seinen Fingernägeln (nakki) aus dem Fels gekratzt. Der See lädt zum Rudern oder Tretbootfahren ein, oder man kann ihn nach einem Stadtbummel bequem auf einem Uferweg umrunden, der an einigen interessanten Felsformationen vorbei führt. Die bekannteste darunter ist wohl der Toad Rock, der wie eine Kröte aussieht, die gerade in den See springen will.

Sunset-Point

Am Abend ist einer der beliebtesten Programmpunkte die Beobachtung des Sonnenuntergangs vom Sunset Point aus. Jeden Nachmittag setzt sich dazu die halbe Stadt in Bewegung, um zu den zwei Kilometer entfernten, terrassenförmig am Hang angelegten Aussichtsplateaus zu gelangen. Wer mag kann sich auch auf einem Karren den Hügel hinauf ziehen lassen oder zu Pferd die Strecke zurücklegen. Unterwegs gibt es Verkaufsstände mit Tee, Popcorn, Nüssen und Souvenirs und die fröhliche, volksfestartige Stimmung wirkt ansteckend. Der Blick ins Tal, in welchem die Sonne glutrot versinkt, ist atemberaubend. Die Berge fallen steil ab und an klaren Tagen sieht man kilometerweit nach Rajasthan hinein.

Mandawa Rajasthan Reise

Die kleine Wüstenstadt Mandawa liegt ca. 260 km westlich von Dehli in der Region Shekhawati. Die zentrale Lage zwischen Delhi, Bikaner und Jaipur macht den Ort zu einem guten ersten und letzten Zwischenstopp auf Rundreisen, daher hat sich Mandawa mittlerweile zu einem der Zentren des Tourismus in Shekhawati entwickelt. Hauptattraktion hier sind die vielen Haveli, die gleichzeitig als Warenlager und Wohnhaus dienenden Anwesen reicher Kaufmannsfamilien, die besonders in dieser Gegend überreich mit aufwändigen Wandbildern verziert sind. Sie wurden zwischen dem späten 18. und dem frühen 20. Jahrhundert von den Marwari-Kaufleuten der Region erbaut. Durch ein hohes Tor, das auch beladene Kamele passieren konnten, gelangte man in einen von mehrstöckigen Gebäuden umschlossenen Hof. Hier lagen der oftmals besonders prachtvoll ausgeschmückte Empfangsraum für Gäste (Baithak), aber auch Lagerräume und Quartiere für die Männer. Kleine Türen führten in den zweiten privaten Hof des Haveli, wo sich das häusliche Leben der Familie abspielte.

Gegründet wurde Mandawa 1765 von Sardul Singh. Er gab dem Dorf, durch das früher die alte Seidenstraße verlief, durch den Bau eines Forts und einer Stadtmauer die notwendige Sicherheit für seine spätere Entwicklung zur Handelsniederlassung. Fort und Stadtmauer sind es auch zu verdanken, dass 1828 eine Belagerung durch den Thakur von Jaipur und den Thakur von Sikar erfolgreich abgewehrt werden konnte. Da die Fürstentümer Bikaner im Nordwesten und Jaipur im Süden zu Beginn des 19. Jh. hohe Zölle für den Warentransit verlangten, um ihre Staatskassen zu füllen, konzentrierte sich der Handel auf den großen Karawanenrouten bald in der Shekhawati-Region als zollfreiem Gebiet. Gehandelt wurden Stoffe, Tabak, Edelmetalle, Opium, Schmuck, Papier und Elfenbein, aber auch Eisenerz Weizen, Reis und Trockenobst.

Mandawa kam so rasch zu einigem Reichtum und die ansässigen Kaufleute begannen, ihren Reichtum durch künstlerische Ausgestaltung ihrer Havelis nach außen hin zu demonstrieren. Dass sie dabei nicht den verfeinerten höfischen Still zu imitieren versuchten, sondern ihren persönlichen Geschmack ganz unverblümt zur Schau stellten, macht den besonderen Reiz dieser Volkskunst am Bau aus.

Mandawa Rajasthan Reise


Die meisten bemalten Havelis findet man entlang der von Ost nach West verlaufenden Hauptstraße, an deren Ende sich ein prächtiges Tor befindet. Die vielen Wandbilder verbinden sich dabei zu einem einzigartigen Bilderbuch indischer Kultur an der Schwelle zur Neuzeit. Waren anfangs noch Arabesken, Blumenmustern oder Vögel die Hauptmotive kamen nach und nach auch religiöse Motive hinzu, Szenen aus den zwei Epen (dem Ramayana und dem Mahabharata), aus lokalen Volksmärchen, sowie Jagdszenen. Später dann finden sich an den Fassaden zahlreicher Havelis dutzendweise auch Motive mit europäischem Einschlag, wobei die Darstellungen oft von der Vorstellungskraft der Maler beeinflusst wurden. So findet man an der Fassade des Balkishan Sriram Saraf-Haveli beispielsweise das verblichene Bild eines Schiffs und einer Eisenbahn. Am Madanlal-Haus wird ein Engländer auf dem Fahrrad dargestellt. Da der Künstler offensichtlich nie eines dieser Vehikel gesehen hatte, sind ihm ein paar amüsante Fehler unterlaufen.

Am Binsidhar Newatia Haveli kann man in präzisen Bildern die Geschichte des modernen Transportwesens verfolgen: eine europäische Frau in einem Auto mit Chauffeur, die Gebrüder Wright in einer sonderbaren Flugmaschine mit nur einem Flügel, sowie Lilienthal mit seinen Mehrfach-Flügeln aus Segeltuch. Dazu ein Junge, der ein Telefon benutzt. An anderen Haveli wiederum findet man eine weiße Frau in einer Badewanne, eine kirchliche Trauung, ein Grammophon, Europäer mit modischen Hüten und viktorianischem Putz und am Nandalal Murmuria – Haveli (1935) gibt es neben Gandhi und Nehru sogar einen Blick auf Venedig zu bewundern. Aus der häufigen Abbildung britischer Offiziere und Truppen lässt sich darüber hinaus auf ein recht gutes Verhältnis schließen, begründet im militärischen Schutz der empfindlichen Handelswege. Die Kaufleute machten keinen Hehl daraus, dass sie Nutznießer der Fremdherrschaft waren.

Heute wohnen fast alle der ehemals ansässigen Händlerfamilien in den großen Städten. Bei einem Rundgang durch Mandawa kann man den einstigen Reichtum des Ortes manchmal nur erahnen. Die alten Familienpaläste verfallen und die gemalten Bilder sind teilweise verwittert und verblichen, weil das Geld oder das Interesse für die Erhaltung fehlt. Erotische Darstellungen wurden vielerorts von prüden Zeitgenossen übertüncht. Teilweise werden die Haveli noch von Wächtern oder Familienangehörigen bewohnt, die einen oft gegen einen Obolus die Innenhöfe mit ihren Wohnräumen besichtigen lassen. Der zunehmende Tourismus hat jedoch auch zur Folge, dass nach langen Jahren des Verfalls wieder verstärkt an der Erhaltung der historischen Gebäude gearbeitet wird.

Khajuraho-Tempel Geschichte des Kamasutra

Die Khajuraho Tempel sind auch sehr gut besuchte Sehenswürdigkeiten Indiens. Vor über 1000 Jahren, unter der Herrschaft der Chandela-Rajputen Könige Zentralindiens, müssen Tausende Steinmetze mit dem Bau der ursprünglich 85 Tempelbauten beschäftigt gewesen sein, die innerhalb einer erstaunlich kurzen Zeitspanne von nur 100 Jahren, zwischen 950 und 1050 n. Chr., entstanden. Sie zeichnen sich durch unzählige prachtvolle, aufwendige Reliefs und Skulpturen aus und wurden 1986 von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Khajuraho Group of Monuments
Khajuraho Group of Monuments Copyright© Ko Hon Chiu Vincent


In feinstem Sandstein verewigt finden sich hier Darstellungen von Fabelwesen, Göttern und Himmelstänzerinnen. Darüber hinaus aber auch überaus freizügige und offensichtlich vom Kamasutra inspirierte Abbildungen erotischer und hemmungsloser Akte, von Selbstbefriedigung, Gruppensex, Fellatio und sogar Sodomie. Die Lust als göttliches schöpferisches Prinzip wurde in all ihren Facetten und bis ins kleinste Detail dargestellt.

Die erotischen Skulpturen von Khajuraho tempel, die verschiedene Aspekte der menschlichen Sexualität und Sinnlichkeit darstellen.
Die erotischen Skulpturen von Khajuraho tempel, die verschiedene Aspekte der menschlichen Sexualität und Sinnlichkeit darstellen.

Als 1833 der britische Offizier T.S. Burt die über sieben Jahrhunderte in Vergessenheit geratene und vom Dschungel überwucherte Anlage wieder entdeckte, war dies auch der Grund, warum die damals von Prüderie geprägte englische Gesellschaft auf seine Entdeckung weniger begeistert als viel eher geschockt reagierte. 22 der einst 85 Tempel waren noch erhalten und beinahe unversehrt. Doch Königin Victoria soll zunächst darüber nachgedacht haben die „höchst unanständigen, ausgesprochen obszönen“ Bauten zerstören zu lassen. Erst nach langwierigen Diskussionen kamen auch die Engländer zu dem Schluss, dass die an den Innen- und Außenwänden der Tempel verewigten Kunstwerke eine Hinterlassenschaft von unschätzbarem Wert darstellten.

Ursprünglich gab es in Khajuraho 85 Tempel, von denen aber nur etwa 20 bis heute erhalten geblieben sind.
Ursprünglich gab es in Khajuraho 85 Tempel, von denen aber nur etwa 20 bis heute erhalten geblieben sind.

In der indischen Tempelarchitektur ist der gesamte Tempelbezirk einzigartig. Die Tempel stehen auf einem hohen, gemauerten Podest und nicht, wie sonst üblich, ebenerdig innerhalb einer Umfriedung. Die ansteigenden Dächer der Hauptkammern erheben sich wie hohe Berge über die Kronen der Bäume. Zusammen mit der Höhe der Tempel entsteht ein Eindruck von Eleganz und Unbeschwertheit, der an die Gipfel des Himalayas erinnert.

Khajuraho-Geschichte des Kamasutra

Die Westgruppe

Die Tempel von Khajuraho werden in drei geographische Gruppen unterteilt: West-, Ost- und Südgruppe. Die schönsten und beeindruckendsten Tempel befinden sich in der “Westlichen Gruppe”.

Der größte Tempel ist der Kandariya Mahadev, der Shiva geweiht ist. Der schlanke, 31 Meter hohe Turm symbolisiert den mythischen Weltenberg Meru. Die Außenwände zieren in drei Reihen mehr als 900 Figuren von bis zu ein Meter Höhe. Die meisten Darstellungen unterschiedlichster sexueller Praktiken findet man hier und nicht selten kann man junge männliche Besucher kichernd vor den Abbildungen beobachten. Herausragend sind außerdem die vielen weiblichen Figuren, die üppig und in den verschiedensten Posen dargestellt wurden: Eine Frau schreibt einen Brief, eine löst ihren Hüftgürtel, eine andere entkleidet sich, wieder eine andere verbirgt sich schüchtern hinter ihrer Hand. Sogar der prüfende Blick in den Spiegel und das Schminken der Augen wurden eindrucksvoll in Stein verewigt.

Der Devi Jagadambe Tempel auf derselben Plattform hat besonders feine Steinplastiken. Nördlich davon und nach Osten, zur aufgehenden Sonne hin, ausgerichtet steht der Chitragupta Tempel des Sonnengotts Surya. Im Inneren befindet sich ein beeindruckendes, 1,5 Meter hohes Abbild dieses mächtigen Gottes, der einen von sieben Pferden gezogenen Streitwagen fährt. Die außen abgebildeten Gruppenszenen zeigen u.a. königliche Prozessionen, Elefantenkämpfe, Jagdszenen und Gemeinschaftstänze. Der üppige Lebensstil der Chandela-Könige und ihres Hofstaates zeigt sich hier in all seiner Pracht.

Der Vishvanath Tempel ähnelt dem Kandariya Mahadev Tempel. Löwen flankieren die nördliche und Elefanten die südliche Treppe, die zum Tempel führt und die Außenwände sind üppig verziert. Vor dem Vishvanath-Tempel steht in einer Halle der riesige Nandi-Stier, das Reittier Shivas.

Unter den Vishnu-Tempeln ist der riesige Lakshmana-Tempel der schönste. Die Plattform, auf denen der Tempel ruht, wird von bemerkenswerten Friesen verziert, die eine Mischung aus kriegerischen und sexuellen Szenen zeigen. So beobachtet man in die Schlacht ziehende Soldatenheere, Prozessionen von Elefanten Paare beim Akt und einen Soldaten, der eine Stute begattet. Der Türsturz über dem Eingang zeigt die Dreifaltigkeit von Brahma, Vishnu und Shiva, sowie Vishnus Gemahlin, Lakshmi.
Nicht versäumen sollte man außerdem den Vahara-Schrein direkt gegenüber: Er enthält eine Darstellung Vishnus in seiner Inkarnation als Eber. Die Oberfläche der 2,75 m hohen Statue ist mit 674 kleinen Bildnissen von Gottheiten Figuren aus dem hinduistischen Pantheon bedeckt.

Die Ostgruppe

Neben der westlichen Gruppe sind noch die Jain-Tempel der östlichen Gruppe sehenswert. Sie liegen dem Dorf Khajuraho am nächsten. Die Fassaden des größten Jain-Tempels, des Parashvanath-Tempels, und des kleineren Adinatha-Tempels unterscheiden sich kaum von denen der Hindu-Tempel. Auch hier sind sowohl Hindu-Götter als auch alltägliche Aktivitäten der Sterblichen zu dargestellt – eine Frau sitzt in Gedanken versunken über einem Brief, ein junges Mädchen entfernt einen Dorn aus ihrem Fuß… Lediglich die Tirthankara-Idole sind den Jain-Tempeln eigen. Man erkennt sie an drei Schirmen, dem rhombenförmigen Juwel der Erkenntnis auf der Brust und ihrer Nacktheit.

Jodhpur-Die Blaue Stadt (Sonnen Stadt)

Jodhpur ist die zweitgrößte Stadt Rajasthans und wird auch oft die „Blaue Stadt” genannt, da die meisten Häuser blau angemalt sind. Die Farbe Blau soll traditionell die Zugehörigkeit der Bewohner zur hohen Kaste der Brahmanen kennzeichnen. Tatsächlich entsteht das Blau durch Beimischung von Kupfersulfat zu weißer Kalktünche und dient hauptsächlich als Schutz der Gebäude gegen Termiten. Die Stadt ist deutlich in zwei Teile geteilt, die alte und die neue Stadt. Die Altstadt ist von einer 10 km langen Mauer umgeben und durch 8 Tore zu erreichen. Die neue Stadt hat sich außerhalb der Stadtmauern gebildet.

Jodhpur Die Blaue Stadt (Sonnen Stadt)

Es waren die Rathore-Krieger, einer der führenden Rajputen-Clans, die mehr als 1000 Jahre lang Rajasthan, das Land der Könige, beherrschten. Ihr Königreich, hier am Rand der Wüste Thar, hieß damals wie heute Marwar (wörtlich: “Das Land des Todes”). Im Jahr 1459 ließ Rao Jodha, der 15. Herrscher Marwars, mit dem Bau des Mehrangarh Forts beginnen und gründete so seine neue, nach ihm benannte Hauptstadt Jodhpur – Jodhas Stadt. Die alte Hauptstadt Marwars, Mandore, wurde zugunsten Jodhpurs aufgegeben. Im Laufe des 16. Jahrhunderts entwickelte sich die Stadt zu einem blühenden Handelszentrum für Holz, Kamele, Salz und landwirtschaftliche Produkte, verdankte seinen Reichtum und sein schnelles Wachstum aber hauptsächlich dem Handel mit Opium, Sandelholz und Kupfer.

Mehrangarh Fort Jodhpur – Die majestätische Festung

Das Mehrangarh Fort ist nicht nur eines der größten Forts Rajasthans, sondern besticht besonders durch seine einzigartige Lage auf einem steilen, 150 Meter hohen Felsen inmitten der Stadt. Die massiven, 125 Meter hohen Mauern machen jedem Besucher schnell klar, warum das Fort in 500 Jahren niemals von Eroberern eingenommen werden konnte, auch wenn es zahlreiche Versuche und lange Belagerungen gab.
Jedes der insgesamt sieben Festungstore, die während des steilen, serpentinenartigen Aufstiegs zum Palast zu durchqueren sind, trägt Spuren der glorreichen und teilweise auch blutigen Geschichte des Hauses Marwar. Das zweite Tor namens Ded Kangra Pol weist einige Kanoneneinschläge auf, wo Truppen Anfang des 19. Jahrhunderts vergeblich versuchten, die Festung zu erobern.

Jodhpur Mehrangarh Fort -- Die majestätische Festung

Neben einem anderen Tor, dem Loha Pol, erinnern 31 rote, blumengeschmückte Handabdrücke daran, dass die Witwen des Maharajas Man Singh bei dessen Tod 1843 Sati begingen. Bei dieser damals durchaus üblichen Art von Freitod ließen sich die Witwen gemeinsam mit dem Leichnam des Ehemannes auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Hinter dem letzten Tor, dem gewaltigen Sonnentor (Suraj Pole), schließen sich die Palastanlagen an, die heute das Mehrangarh Museum beherbergen, sowie eine große Terrasse im Osten des Palastes mit wunderschönen Ausblicken auf die Stadt.
Der Palast selbst besteht zu großen Teilen aus rotem Sandstein, und die vielen zierlichen Balkone, Gitterfenster und Wandflächen sind in feinsten Details geschnitzt. Die Zimmerfluchten des Palastes tragen sehr bezeichnende Namen: Perlenpalast (Moti Mahal), Spiegelpalast (Sheesh Mahal) und Blumenpalast (Phool Mahal). Der Blumenpalast ist dabei der extravaganteste. Die Darstellungen von Tänzern, Gottheiten und Herrschern an den Wänden und Holzdecken sind kunstvoll mit Blattgold verziert. Andere Gemächer haben Sandelholzdecken, bespiegelte Wände und reich verzierte Bogengänge.


In den Räumen befindet sich ferner eine sehr gute Sammlung von Gegenständen des täglichen Lebens eines indischen Königshauses (u.a. Kinderwiegen, Gewänder, Musikinstrumente, antike Möbel und Schmuck), sowie eine Sammlung von Waffen, prunkvoller Elefantensättel und Sänften.

Umaid Bhawan Palace — Ein Luxus Palast

Der im Süden der Stadt liegende Umaid Bhawan Palace wurde erst 1944 fertig gestellt und ist damit der letzte große, in Indien gebaute Palast. Er ist bis heute Wohnsitz des Maharajas von Jodhpur, Gaj Singh II, und seiner Familie, der sich das Gebäude jedoch mit einem 5-Sterne-Hotel und einem kleinen Museum teilt. Architektonisch gesehen ist der Palast eine wilde und protzige Mischung aus Ost und West, die Räume im Inneren sind komplett im Art Déco-Stil gehalten.

Altstadt

Ein Besuch der lebendigen und farbenfrohen Altstadt Jodhpurs lohnt ebenfalls. Auf dem Markt kann man gut Gewürze kaufen und die Gassen sind teilweise so eng, dass man nicht nebeneinander gehen kann. Wie fast überall in Indien haben sich die verschiedenen Arten von Handwerkern immer zusammen in einer Gasse angesiedelt. Bei einem Bummel durch die Altstadt kann man so noch verschiedene alte Handwerksberufe aus der Nähe bestaunen.

Jaisalmer: die goldene Stadt der Wüste Thar

330km von Bikaner, 570km von Jaipur und 290km von Jodhpur entfernt liegt im Westen Rajasthans die Wüstenstadt Jaisalmer. Weniger als 100km entfernt verläuft die Grenze zu Pakistan. Jaisalmer ist somit die letzte grosse Stadt in Grenznähe.

Jaisalmer: die goldene Stadt der Wüste Thar


Jaisalmer wurde 1156 vom damaligen Bhati HerrscherRawalJaisal als Hauptstadt gegründet. Für den Bau der Stadt wurde ganzflächig der einheimische, goldfarbene Sandstein benutzt, der dem Ort Jaisalmer den Spitznamen „Goldene Stadt” verliehen hat. Die goldene Farbe des Steins glänzt in der Sonne wie Gold. Es ist schwierig zwischen Fels und Bau zu unterscheiden. Die Festung „Jaisalmer Fort”, auch „Goldenes Fort“ genannt, überragt die Stadt und rettete sie damals vor zahlreichen Feinden. Jaisalmer liegt direkt an der ehemaligen Karawanenstrasse und wurde daher schnell reich. Einige Malewurde sie von islamischen Feinden eingenommen, aber die Bhati Herrscher brachten sie immer wieder unter eigene Herrschaft.

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Durch den zunehmenden Hafen- und Schienenbau in der Kolonialzeit verlor die Karawanenstadt an Bedeutung und wurde von vielen Händlern verlassen.
Im 20. Jahrhundert hat der Tourismus dank der besseren Infrastruktur stark zugenommen und die Stadt wurde wieder belebter. Auf Fremde wirkt die AbgeschiedenheitJaisalmers sehr mystisch wie aus 1001 Nacht. Die engen Gassen, die grosse Festung, die schönen, fein gemeisselten Verzierungender Havelis( grosse Residenzen reicher Leute ) und die Wüstenkultur, haben Menschen aus ganz Indien und der Welt angezogen. Die zahlreichen schönen Anlagen haben die Gäste immer sehr fasziniert. Die vielen filigranenSteinmetzarbeiten der alten Gebäudewurden stets aufwändiger und schöner.

Jaisalmer reise

Auch viele neue Häuser werden mit schönen Motiven an Nischen und Säulen verziert. Es ist überwältigend durch die engen Gassen zu spazieren undEinblick in den Alltag der Menschen zu erhaschen. Die aneinander gebauten Häuser schützen gegen direkte Sonneneinstrahlung und vor Sandstürmen. Ebenso hat man stets eine enge Verbindung zu den Nachbarn.

Die vielen Geschäfte in den Gassen blicken auf die alte Handelszeit der Stadt zurück. Doch mittlerweile gibt es schon fast zu viele Geschäfte die zum Teil leider auch gefälschte Waren verkaufen. Einige renommierte Geschäfte, die wir Ihnenempfehlen, bieten jedoch sehr gute Waren an. Zum Beispiel:
Stoffe, Schnitzereien und Souvenirs. Da Jaisalmer nicht sehr gross ist kann man die Stadt gut zu Fusserkunden.

Jaisalmer – Rajasthan

Im Winter herrscht in der Wüste ein herrliches Klima welches sich vorzüglicheignet, um in den Sanddünen einen Kamelritt zu unternehmen, einen traumhaftschönenSonnenuntergang zu geniessen und die einmalige Umgebung zufotografieren.


Mittlerweile gibt esauch sehr viele Zeltcamps die richtige Wüstenatmosphäre vermitteln. Abends tauchen Sie bei traditioneller Volkmusik und Tanz noch tiefer in die Kultur der Wüstenbewohner ein.

Das goldene Jaisalmer Fort:

Das im 12. Jahrhundert gegründete Fort ist der Mittelpunkt von Jaisalmer. Es wurde auf einem dreieckigen Felsen erbaut und ist von hohen Mauern und Bastionen umgeben. Das goldene Fort ist Weltkulturerbe unter dem Titel:„Hills Forts of Rajasthan“. Es ist eine Verteidigungsfestung, die die Bhati Herrscher vor Feinden schützten sollte. Im Fort steht heute noch der Palast wo die königliche Familie Jahrhunderte lang residierte. Der Palastist mit Steinmetzarbeiten sehr fein verziert und verfügt über einige gute Aussichtspunktedie einen schönen Blick auf die Stadt ermöglichen. In einer östlichen Ecke der Festung ist ein solcher Aussichtspunkt mit einer alten Kanone markiert. Es befinden sich auch einige schöne und alte Tempel im Fort. Das Jaisalmer Fort ist die einzige Festung in Indien in der das Volk wohnen darf. Zurzeit wohnen circa 300 Familien in der Festung und einige bieten sogar kleine Unterkünfte für Rucksacktouristen an. Gute Hotels mit grossen Anlagen findet man ausserhalb des Forts oderam Stadtrand.

Das goldene Jaisalmer Fort

Gadisar See

Im 14. Jahrhundert wurde vom damaligen König am Rande der Stadt ein See angelegt der Regenwasser sammelte und als Hauptwasserquelle diente. Heute wird er vor allem zum Waschen und für das Tränken der Tiere genutzt.

Gadisar See

Der See war früher bei Festen Treffpunkt für das Volk. An der südlichen Seite des Sees gibt es alte Tempel und im Westen ein hohes Tor das eine Konkubine erbauen liess. Dies akzeptierte die Bevölkerung nicht und das Tor wurde zerstört. Daraufhin erbaute sie einen kleinen Tempel für Gott Krishna, um die Leute milde zu stimmen.

Gadisar See jaisalmer


Im Gadisar See hat es viele hungrige Welse, die von den Indern gefüttert werden.

Sanddünen und Kamelritt in Sam

Circa 40 km von Jaisalmer entfernt Richtung pakistanische Grenze liegt die Ortschaft Sam. Dort fängt die richtige Wüste mit ihren zahlreichen Sanddünen an. Auf der Fahrt werden Sie sich wundern wie dicht besiedelt diese Wüste ist. Die Strassen im Bezirk von Jaisalmer sind in gutem Zustand und wurdenvon der„Border Road Organisation“, einer Abteilung des indischen Militärs, gebaut und unterhalten. Diese Fahrt wird Sie dem Leben in der Wüste und ihrer Kultur näher bringen. Anschliessend können Sie in Sam mit Dromedaren über die Sanddünen reiten und einen unvergesslichenSonnenuntergang geniessen.

Havelis:

In Jaisalmer wohnten früher viele reiche Kaufleute. Sie liessen in der Blütezeit grosse, spektakuläre Wohnhäuser bauen die Havelis genannt werden. Die Havelis sind Anziehungspunkte der Stadt. Diese grossen Wohnhäuser sind mit den besten Materialien ihrer Zeit verziert und ausgestattet worden. Das Schönste an diesen Havelis sind die Steinmetzarbeiten aus gelben Sandstein. Häufige Motive sind Lotusblumen, Vögel wie zum Beispiel Pfaue, Elefanten, Götter-und Menschenfiguren. Es ist erstaunlich, wie die Handwerker mit einfachen Werkzeugen solch feine Motive aus Sandstein meisseln konnten.

salim singh haveli jaisalmer

Die berühmtesten Havelis

PatwaHaveli: Das im 19. Jahrhundert erbaute Patwa Haveli war Residenz eines reichen Kaufmanns der auch Finanzminister des Königs war.
Er liess für seine fünf Söhne ein riesiges Haveli bauen, welches heute das Grösste und Schönste ist.Das mehrstöckigeHaveli hat viele Zimmer und zahlreiche schöne Nischen und Balkone aus gelben Sandstein.

Nathamal ki Haveli

Dieses Haveli liegt auf dem Weg zum Patwa Haveli. Es ist mehrstöckig, wird heute noch von den Besitzern bewohnt und ist somit eine private Anlage. Für die Verzierungen dieser Fassade waren zwei Moslem-Brüder verantwortlich. Die Baustelle wurde aufgeteilt und beide haben unabhängig voneinander gearbeitet. Dadurch entstanden unterschiedliche Darstellungen welche jedoch miteinander harmonieren. Sie müssen die Motive ganz genau unter die Lupe nehmen, um Unterschiede zu bemerken.

Salim Singh ki Haveli

DiesesHaveli wurde im 17.Jahrhundert vom damaligen Premierminister Salim Singh erbaut. Er war sehr ehrgeizig und versuchte stets die Anderen zu überbieten. Aus diesem Grund entstand das Salim Singh Haveli mit einem kuppelartigen Turm. Er wollte das Haveli so hoch wie der königliche Palast bauen,docher hatte keinen Erfolg. Es lohnt sich dieses zu besichtigen und zu fotografieren.

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Jaipur die rosarote Stadt

Jaipur, die Hauptstadt Rajasthans, wird wegen der rosaroten Farbe der Gebäude im Altstadtviertel auch “Pink City” genannt. Den Anstrich erhielt sie 1876 anlässlich eines Staatsbesuchs von Prinz Albert von England, dem Ehemann der britischen Königin Victoria. Rosarot ist Rajasthans traditionelle Farbe der Gastlichkeit.
Im Jahre 1727 wurde Jaipur von Maharaja Jai Singh II als neue Residenz des Fürstentums gegründet, nachdem die nahegelegene, alte Festungsanlage Amber zu klein geworden war. Die Stadt wurde nach exakten städteplanerischen Prinzipen errichtet. Entsprechend der alten Hindu-Abhandlung ‘Shilpa Shastra’ verlaufen alle Nebenstraßen genau im rechten Winkel zu den Hauptstraßen in einem Schachbrettmuster. Die Altstadt ist von einer vollständig erhaltenen, 6 m hohen Befestigungsmauer umgeben und noch heute nur durch sieben mächtige Stadttore zugänglich.

Hawa Mahal der Palast der Winde

Das berühmteste Wahrzeichen Jaipurs ist der 1799 erbaute „Palast der Winde“. Diese fünfstöckige Konstruktion mit ihren vielen Erkern ist eigentlich nur eine Fassade. Sie diente dazu den zahlreichen Damen des Hofes den Ausblick auf die pompösen Prozessionen zu ermöglichen ohne selbst gesehen zu werden. Seinen Namen erhielt das Gebäude wegen der raffinierten Luftzirkulation, die stets eine frische Brise durch die Räume ziehen lässt.

Jaipur Hawa Mahal or the Palace of wind Hawa Mahal der Palast der Winde

Jaipur City Palace – Stadt Palast

Im Mittelpunkt der Stadt erhebt sich der von hohen Mauern umschlossene königliche Palast, der ein Siebtel der Altstadtfläche einnimmt. Mit Ausnahme des Chandra Mahal-Palasts, das siebenstöckige Hauptgebäude in dem sich bis heute die Privatgemächer der Maharaja-Familie befinden, ist er der Öffentlichkeit als Sawai Man Singh Museum zugänglich. Der zweistöckige Marmorpalast Mubarak Mahal beherbergt ein Textilmuseum, in welchem hauptsächlich Kleider und Schmuck der königlichen Familie ausgestellt sind. Die über und über mit Gold und Edelsteinen besetzten Gewänder lassen den märchenhaften Reichtum der Herrscher Jaipurs erahnen. In der früheren Residenz der Maharani befindet sich das bestausgestattete Waffenmuseum Indiens. Unter der unbeschreiblichen Vielzahl der aus edelsten Materialien hergestellten Waffen finden sich u.a. Dolche mit Griffen aus Jade, Kristall, Silber oder Gold sowie mit Inschriften versehene Schwerter, die einst dem Mogulkaiser Shah Jahan gehörten. In der zu den Seiten hin offenen Audienzhalle Diwan-I-Khas stehen zwei silberne Gefäße, die als größte per Hand hergestellte Silberobjekte der Welt ins Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen wurden. Beide Gefäße sind über 1,5 m hoch und fassen 8182 Liter. Als Madho Singh II. 1901 nach England reiste, um der Krönung König Edwards VII. beizuwohnen, ließ er die Gefäße mit Gangeswasser füllen und mitnehmen, da er großes Misstrauen gegen das westliche Wasser hegte.

Jantar Mantar - Observatorium

Jantar Mantar – Observatorium

Jai Singh II, der Gründer Jaipurs, war begeisterter Astronom, und ließ in Nordindien zwischen 1724 und 1737 mehrere große Observatorien errichten. Das Jantar Mantar in Jaipur ist das besterhaltene darunter und seit 2010 Unesco Weltkulturerbe. Die mit gelblichem Gips überzogenen Konstruktionen wirken futuristisch und archaisch zugleich. Zumeist sind es vielfach vergrößerte Nachbildungen der damals gebräuchlichen Metall-Instrumente, einige soll Jai Singh II auch selbst erfunden haben. Mit ihnen lassen sich die Position und Bewegung von Sternen und Planeten bestimmen, die Zeit ablesen und sogar Voraussagen über die Intensität des Monsuns treffen.

Amber Fort

Das Amber Fort liegt etwa 11 km nördlich von Jaipur auf dem Kamm einer Bergkette und ist von allen Seiten natürlich geschützt. Amber war vor Jaipur sechs Jahrhunderte lang die Hauptstadt des Rajputen-Reiches und die Palastbauten sind erstaunlich gut erhalten. Das Suraj Pol (Sonnentor) ist das Haupttor der Anlage und führt auf einen weiträumigen Innenhof, in dem früher die Besucher des Regenten ihre Pferde und Elefanten zurückließen. Die eigentliche Palastanlage ist ein aus mehreren Höfen bestehender, treppenförmig ansteigender rechteckiger Komplex. Besonders sehenswert ist der Spiegelpalast (Sheesh Mahal). In die Stuckmauern sind zahlreiche kleine Spiegel in feinen Blumenmustern eingelegt. Wenn die Sonnenstrahlen, die durch die Buntglasfenster im arabischen Stil dringen, hat es von weitem den Anschein, als seien sie Juwelen. Von der Dachterrasse des Palastes hat man einen herrlichen Blick ins Tal auf die alte Stadt.

Nahargarh Fort

Oberhalb Jaipurs auf einem Felsrücken thront haarscharf am Abgrund die “Tigerfestung” Nahargarh, die atemberaubende Ausblicke auf die Stadt bietet. Jai Singh II ließ sie ab 1734 als Rückzugsort für seine Frauen errichten. Die vollkommen identischen Wohnbereiche der Maharanis umschließen in perfekter Symmetrie einen zentralen Hof. Der Maharaja konnte seine jeweilige Lieblingsfrau besuchen, ohne von den anderen Frauen gesehen zu werden, da zu jedem der neun Appartements ein separater Tunnel führte.

Gwalior

Mit ca. 900 000 Einwohnern ist Gwalior eine der größten Städte im Bundesstaat Madhya Pradesh. Die Stadt liegt in strategischer Position und war daher in der Vergangenheit das Zentrum mehrerer historischer Königreiche Nordindiens, was sich bis heute in den Sehenswürdigkeiten der Stadt wiederspiegelt. So war Gwalior unter anderem von ca. 1750 bis 1818 Hauptstadt des Marathenreiches und danach bis 1947 Hauptstadt des gleichnamigen Staates und Fürstentums der Maharadschas von Scinidia unter britischer Hoheit.
Besonders sehenswert ist das Gwalior Fort, mit dessen Bau im 5. Jh. begonnen wurde. Es erhebt sich auf einem 3 Kilometer langen Tafelberg knapp hundert Meter über den Dächern der Stadt.

Gwalior Fort

Auf dem Gelände des Gwalior Forts befinden sich mehrere Paläste, Tempel und Zisternen, die von einem massiven über 3 km langen und 10 Meter hohem Wall umgeben sind. Er ist nach wie vor intakt und veranschaulicht, warum dies einst eine der uneinnehmbarsten Festung des Landes war. Zum berühmten Hathiya Paur (Elefanten-Tor) an der Nordostseite des Palastes führt lediglich ein steiler, gewundener Pfad.

gwalior fort

Das imposanteste Gebäude auf dem Festungsgelände ist der Man Mandir Palast, der im 15. Jahrhundert unter Raja Man Singh erbaut wurde. Er spiegelt den hohen Standard der Hindu-Architektur jener Zeit wider. Die reich geschmückte Ostfassade mit ihren 6 Rundtürmen zählt zu den meistfotografierten Bauwerken Indiens, auch wenn die blauen, grünen und gelben Kacheln, die einst die Mauer zierten, leider nur noch in Teilen erhalten sind. Wegen seiner vielen Keramik-Mosaiken, die unter anderem Tiger, Elefanten, Krokodile und Blumen zeigen, wird der Man Mandir Palast auch Chit Mandir („geschmückter Palast“) genannt.

Im Inneren ist der vierstöckige Palast eher karg. In den unterirdischen Etagen befinden sich Verließe, die vor allem unter den Moguln häufig zum Einsatz kamen. So ließ der Moghulkaiser Aurangzeb (1658-1701) seinen eigenen Bruder Murad hier einkerkern, bevor er ihn hinrichten ließ. Leuchtet man heute mit einer Taschenlampe in eines der Verliese wird man keine Gefangenen mehr, dafür aber Hunderte harmlose Fledermäuse vorfinden.

Die weiteren Paläste auf dem Festungsgelände sind weniger gut erhalten. Im Westen steht der Kirti Mandir Palast, ein langer, zweistöckiger Bau. Im Norden befinden sich der Jahangiri – und der Shah Jahan-Palast. Das große Bassin beim Shah Jahan Palast war im 13. Jahrhundert Schauplatz eines Jauhar, eines rituellen Massenselbstmords nach rajputischer Tradition. Als der Sultan von Delhi 1232 die Festung eroberte warfen sich hier die Ranis mit ihren Kindern in die Flammen um der Gefangenschaft zu entgehen.

Tirthankaras-Statuen

Entlang der Straße, die sich durch eine Schlucht zum Südwesteingang des Palastes hoch windet, befinden sich mehrere Gruppen riesiger in den Fels gehauener Jain-Skulpturen. Diese Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts errichteten Skulpturen werden Tirthankaras genannt und stellen die Lehrer und Erlöser des Jainismus dar. Bei einem Angriff auf das Fort von den Truppen des Mogul-Kaisers Babur 1527 wurden Ihnen die Gesichter und die Genitalien abgeschlagen, sie wurden aber danach teilweise wieder restauriert.

jai vilas palace gwalior

Jai Vilas-Palast

Der einstige Palast der Familie Sindhia liegt heute im neuen Teil der Stadt. Seine italienisch anmutende Fassade vereint Elemente der toskanischen und korinthischen Baukunst. Er wird bis heute vom Maharaja bewohnt, der größere Teil des Palastes jedoch wurde in ein Museum umgewandelt, das mit einer Sammlung höchst kurioser und teilweise recht bizarrer Ausstellungsstücke aufwartet. Die Goldverkleidung des Durbar (Königshof) wiegt allein schon eine halbe Tonne und die beiden 12,5 Meter hohen und mehrere Tonnen schweren Kronleuchter wurden erst angebracht, nachdem mit Hilfe von 10 Elefanten die Stabilität des Daches getestet worden war. Daneben gibt es u.a. belgische Möbel aus Kristallglas, jede Menge ausgestopfte Tiger, Waffen, persische Teppiche, persönliche Gegenstände aus dem Besitz der Scindia Herrscherfamilie und im Speisesaal eine silberne Miniatureisenbahn, die früher nach dem Dinner eine Runde um den Tisch fuhr und die Gäste mit Brandy und Zigarren versorgte.

Bikaner: Juwel der Wüste Thar

Die Stadt Bikaner liegt in der Wüste Thar im indischen Bundesstaat Rajasthan. Mit den schönen, prächtigen Palästen, Denkmälern, Tempeln und bunten Basaren ist Bikaner sehenswert. Die Stadt wurde 1488 von Rao Bika, dem Sohn des damaligen Königs von Jodhpur gegründet und auch nach ihm benannt: Stadt von Bika. An der damaligen Karawanenstrasse gelegen wurde die Wüstenstadt schnell reich. Die riesigen, schönen Anlagen weisen auch heute noch auf den Reichtum hin. Durch dieKarawanenstrassewar Bikaner ein Schmelztiegel der Kulturen und Kunst.

Dies erkennt man an den Verzierungen der Paläste.
Sie können die grosse Junagarh Festung mit ihren spektakulären Palästen und alten königlichen Denkmälern besichtigen,eine Kamelzuchtfarm besuchen oder am bunten Treiben in den engen Gassen der Altstadt teilhaben. Die Stadt bringt Ihnen bestimmt vieleunvergessliche Eindrücke.

Bikaner Sehenswürdigkeiten

Junagarh Fort: Bikaner Indien

Highlight und Mittelpunkt von Bikaner ist die im 16.Jahrhundert gegründete Junagarh Festung, welche bis zum Anfang des 20. Jahrhundertsvon der königlichen Familie bewohnt wurde. Nachdem die Familie in den neuen Palast LalGarh umzog, wurde die Anlage restauriert und umgebaut.

Junagarh Fort: Bikaner Indien und bikaner sehenswürdigkeiten


Die Festung hat eine hohe Verteidigungsmauer und viele hohe Eingangstore. Am zweiten Tor sieht man in Stein gehauene Hände vonehemaligen Königinnen die zusammen mit ihrem verstorbenen oder im Krieg gefallenen Ehemann auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt worden sind.


Damit wollte man vermeiden, dass sie zu Kriegsbeute und somit zu Sklavinnen der islamischen Feinde wurden.
Vor dem dritten Tor stehen zwei grosse Elfantenstatuen mit zwei Kriegern. Dies ist ein Denkmal für die beiden tapferen Krieger. Im Tor sind ebenfalls zwei kleine Tempel des GottesGanesha und der Familiengöttin zu sehen. Das Museum hat verschiedene historische Gemächer die mit Wandmalereien, Stuckarbeiten und Holzschnitzereien traumhaft fein gearbeitet und verziert sind. Für zusätzlichen Luxus sorgen Blattgold, Blattsilber und Halbedelsteine. Balkone und Nischen sind aus Marmor und Sandstein fein behauen. In weiteren grossen Hallen sind Waffen, Kleider und sogar ein altes Kampfflugzeug ausgestellt.

Innerhalb der Hallen befinden sich an den seitlichen Fassaden fein gemeisselte Steingitterbalkone. Die Frauen der königlichen Familie konnten so ohne gesehen zu werden alles beobachten.

Lalgarh Palast

Im 20.Jahrhundert war die Junagarh Anlage für das moderne Leben des Königs nicht mehr geeignet. Deshalb wurde 1902 der moderne Lalgarh Palast gegründet und 1926 fertig gestellt. Der Erbauer MaharajaGanga Singh hat diesen Palast seinem Vater Maharaja Lall Singh gewidmet und nach ihm benannt. Der Palast ist einer der besten Paläste Indiens. Er ist heute in vier Anlagen aufgeteilt: zwei luxuriöse Palasthotels „Hotel Lalgarh Palace“ und „Hotel Laxmi Niwas Palace“, einem Museum und der Residenz der königlichen Familie.Die Anlage wurde mit den besten Materialien verziert und sogar mit europäischen Möbeln ausgestattet.

Kamelzuchtfarm

1984 wurde in der Nähe von Bikaner das „National Research CentreforCamels“ gegründet. Die Zuchtfarm ist die Grösste ihrer Art in ganz Asien. In der Wüste sind Dromedare sehr nützliche und wertvolle Tiere. Auf dieser Farm werden mehrere Rassen sorgfältig gezüchtet, damit die Leute gute Dromedare für ihre Arbeit kaufen können. Viele Tiere werden ebenfalls von der indischen Armee gekauft, da in der Wüste die Grenze zu Pakistan gesichert werden muss. Die Farm besitzt mehrere hundert Stuten und einige starke Hengste für die Zucht. Es ist berührend den neugeborenen Nachwuchs zusehen und es ist eine Freude die munteren Jungtiere zu beobachten.
Die Farm hat eine eigene Molkerei bei der die Gäste Kamelmilch und sogar Speiseeis kosten können. Kamelmilch ist salzig und wird als wirksames Mittel gegen die Zuckerkrankheiteingenommen. Filmen in der Farm ist verboten, aber fotografieren gegen Bezahlung ist erlaubt.

Devi Kund:

Devi Kund ist eine Totengedenkstätte der königlichen Familie. Diese liegt einige Kilometer ausserhalb von Bikaner. Hier wurden alle Verstorbenen der Familie bestattet. Heute stehen hier zahlreiche schöne Denkmäler aus Marmor und Sandstein, die sicherlich ein Foto wert sind. Es sind keine Gräber, daHindus verbrannt werden. Aus diesem Grund wird ein Zenotaph gebaut unter dessen Kuppel ein Gedenkstein mit der Darstellung des verstorbenen Königsund dessen Frauen angebracht wird.Da früher die Ehefrauen zusammen mit ihrem verstorbenen Ehemann ihr Leben lassen mussten, sind die Denkmäler nicht nur den verstorbenen Königen gewidmet sondern auch deren Ehefrauen.
Devi Kund dürfen Sie nur ohne Schuhe betreten.

Karni Mata Tempel (Rattentempel ) in Deshnok:

Im 30km entfernten Ort Deshnok steht ein Tempel welcher der Göttin Karni Mata geweiht ist. Der Tempel hat ein grosses Eingangstor aus Marmor dessen Türen mit Silber beschlagen und schön verziert sind.Highlight für die Touristen sind hunderte kleine Ratten die im Tempel leben und überall herum flitzen. Einer Legende nach wurde ein Nachkomme aus der Familie der Göttin als Ratte wiedergeboren und fand im TempelSchutz. Nach hinduistischem Glauben werden die Anhänger der Göttin als heilige Kaba ( Ratten ) in diesem Tempel wiedergeboren und von der Göttin beschützt. Aus diesem Grund gibt es ganze Kolonien der kleinen Nager. Seltensind weisse Rattenzu sehen die als Glückbringer gelten und von allen Besuchern stets gesucht werden.Der Innenhof ist mit einem Gitter abgedeckt, damit Raubvögel die heiligen Ratten nicht erbeuten können. AusserzumHauptaltardürfenSieüberallhingehen. Den Tempeldarf man nurohneSchuhe, aber am besten in Sockenbetreten.

Agra – Die stadt des taj mahal

Agra, an einer Schleife des Yamuna etwa 200 km südöstlich von Delhi im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh gelegen, wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Sikander Lodi angelegt. 1526, im Zuge der Eroberung des Sultanats von Delhi durch Babur, fiel Agra an die Moguln, die es zur Hauptstadt des Mogulreiches machten. Die Blütezeit Agras begann mit dem Regierungsantritt Akbars, der die Stadt ausbaute, und hielt über drei Generationen der Großmogule, bis der Regierungssitz schließlich wieder nach Delhi zurück verlegt wurde. Dass Agra zum Juwel indischer Kunst wurde, ist hauptsächlich Shah Jahan (1628-1658) zu verdanken. Er hinterließ Bauten, die zur bedeutendsten Architektur der Welt zählen. Das von ihm erbaute Agra Taj Mahal lockt Touristen aus aller Welt nach Agra.

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Agra Taj Mahal –Bild der unsterblichen  Liebe

Auch wenn man schon viele Abbildungen gesehen hat: Wenn man aus dem Schatten des großen Eingangstores tritt, erscheint einem das Taj Mahal märchenhaft und wie aus einem Traum. Es ist das bekannteste Gebäude Indiens und gilt wegen seiner perfekten Harmonie und seiner Proportionen als das schönste Bauwerk der Welt. Im Jahre 1983 wurde es von der Unesco in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Den Auftrag zum Bau dieses Grabmals gab 1631 Shah Jahan, der seiner bei der Geburt des 14. Kindes gestorbenen Hauptfrau Mumtaz Mahal ein würdiges Denkmal erschaffen wollte. 20.000 Handwerker arbeiteten 22 Jahre lang an der Fertigstellung. Das Grabmal ist umgeben von einem 18 Hektar großen Garten mit einem länglichen Wasserbecken im Mittelpunkt. Das Mausoleum selbst steht auf einer 100 x 100 m großen Marmorplattform umgeben von vier Minaretten. In die weißen Marmorfassaden wurden unzählige Edelsteineinlagen eingefügt; meist sind es zierliche Blumendarstellungen aus Achat, Lapislazuli, Jaspis, Karneol und zahlreichen anderen Edelsteinen und Halbedelsteinen.

agra taj mahal

Die enormen Kosten, die der Bau verschlang, waren für Shah Jahans machthungrigen Sohn Aurangzeb ein willkommener Anlass um den Sturz seines Vaters zu legitimieren. Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung ließ er Shah Jahan im Roten Fort inhaftieren. Acht Jahre lang bis zu seinem Tod 1666 musste dieser sich dort mit dem Blick auf das Taj Mahal begnügen. Nach seinem Tod wurde er neben seiner Frau beigesetzt.

Das Agra Taj Mahal ist freitags geschlossen. Um den Marmor vor Abgasen zu schützen sind außerdem Autoverkehr und Industrie in ca. 2 km Umkreis des Taj verboten, man benutzt Pferdekutschen und Elektromobile. Alle spitze Gegenstände , Kamerastativ , Werbungsmaterial, Zigaretten , Feuerzeug, Essen (auch Bon bOn und kaugummi ) usw. Nicht erlaubt mit zu nehmen . Am besten nur Geldbeutel und Kamera mit nehmen , damit Es bei der Kontrolle am Eingang nicht dauert und Sie problemlos mit der guten Stimmung rein gehen und den spektakulär blick vom Taj Mahal   genießen.

Agra Fort

Akbar der Große begann 1565 mit dem Bau des Agra Forts, als er die Hauptstadt des Mogulreichs von Delhi hierher verlegte. Genau wie das Taj Mahal gehört es seit 1983 zum Weltkulturerbe der Unesco.

Das halbmondförmige Fort liegt innerhalb einer 20 m hohen und 2,4 km langen Außenmauer aus rotem Sandstein, der das Fort auch seinen Namen verdankt. Im Innern befinden sich mehrere Paläste, Moscheen und Gärten. Die Nachfolger Akbars führten im 16. und 17. Jahrhundert den Bau fort, allen voran Shah Jahan, der jedoch Teile der Sandsteinbauten wieder abreißen ließ, weil ihm diese „zu bescheiden“ erschienen. Er ersetzte sie durch prächtige Paläste aus Marmor mit Verzierungen aus Gold und Halbedelsteinen. Offene Plätze und Innenhöfe wurden mit Sonnensegeln aus weißer, mit Goldfäden durchwirkter Seide überspannt und die Böden mit Seidenteppichen ausgelegt. Schmuckstück der märchenhaften Pracht war in der Privaten Audienzhalle der zwei mal eineinhalb Meter große, vollständig mit Diamanten besetzte Pfauenthron aus purem Gold, dessen Thronkissen mit 18 000 Perlen und Rubinen bestickt waren. Der Pfauenthron befindet sich heute in Persien, nachdem er Nadir Shah 1739 bei seiner Plünderung des Roten Forts von Delhi in die Hände fiel.

Seine achtjährige Gefangenschaft verbrachte Shah Jahan im Musamman Burj, einem achteckigen Turm, der einer Bastion gleich aus der Festungsmauer hervorsteht. Von der umlaufenden Galerie kann man das Taj Mahal am Ufer des Yamuna liegen sehen.

Der Zugang für Besucher erfolgt heute durch das an der Südseite gelegene Amar Singh-Tor, das man nach Überqueren des Wassergrabens betritt.

In dem Fort liegt auch eine  Jama Masjid oder „Freitagsmoschee“. Shah Jahan ließ sie 1648 zu Ehren seiner Lieblingstochter Jehanara Begum errichten. Die Moschee zeigt Einflüsse der iranischen Architektur. Sie hat einen rechteckigen, geöffneten Vorhof und keine Minarette. In die weiße Marmorumrandung des zentralen Bogens ist in schwarzen Lettern eine Kufi-Inschrift eingelassen, die Shah Jahan und seine Regentschaft preist. Die Seitenflügel der Hauptgebetshalle zieren Friese mit kunstvollen Einlegearbeiten ähnlich derer am Taj Mahal.

Itmad-ud-Daulah

Inmitten eines Gartens liegt das 1628 erbaute Mausoleum für Mirza Ghiyas Beg, der unter seinem Ehrentitel Itmad-ud-Daulah (Stütze des Staates) bekannte Premierminister Jahangirs. Sein Grabmal ist auch als “Baby-Taj” bekannt, weil es das erste Mogul-Bauwerk war, das völlig aus Marmor bestand. Das nur wenige Jahre später errichtete Taj Mahal basiert im Wesentlichen auf seiner Grundstruktur. Auch wenn der Bau von seinen Proportionen her nicht ganz überzeugen kann, die Ausschmückungen der Wandflächen mit Einlegearbeiten aus Edelsteinen übertreffen die des Taj beinahe noch. Feinste Marmoreinlegearbeiten zeigen neben stilisierten Blumen auch bauchige Weinkrüge, ein Motiv, das in der persischen Dichtkunst als Symbol des Paradieses galt und wohl auf die Herkunft des Premierministers zurückzuführen ist.

Chini-ka-Rauza

Etwa 1 km nördlich des Itmad-ud-Daulah liegt, ebenfalls am Ufer des Yamuna, das Grab des Azal Khan, eines Ministers unter Jahangir und Shah Jahan, der dieses Mausoleum zu seinen Lebzeiten selbst errichtete. Seinen Namen chinesisches Grab verdankt der Bau dem Wandschmuck aus glasierten Kacheln mit hübschen Blumenmustern, von denen es heißt ,sie seien aus China importiert worden. Die Grabstätte selbst besteht aus einem oktogonalen, von einer großen Kuppel gekrönten Raum mit zwei Gräbern. Das Bauwerk ist, genau wie die umliegenden Gärten, leider etwas vernachlässigt. 

Delhi-Die Hauptstadt Von Indien

Der Oberbegriff Delhi umfasst die gesamte Metropole mit fast 18 Millionen Einwohnern. Politisch und historisch korrekt heißt die nach Mumbai zweitgrößte Stadt des Landes seit ein paar Jahren offiziell wieder Dilli. Das heutige Delhi besteht aus zwei deutlich voneinander getrennten Teilen: Alt-Delhi (Old Delhi), mit seinen typisch orientalischen engen Gassen, Basaren, und historischen Monumenten, und Neu-Delhi, welches von den britischen Architekten Lutyens und Sir Herbert Baker 1931 symmetrisch als Planstadt angelegt wurde. 

Delhi Die Hauptstadt von Indien

Auf dem heutigen Stadtgebiet Delhis gab es bereits lange vor unserer Zeitrechnung bedeutende Städte. Um 1200 v. Chr. befand sich hier die legendäre Metropole Indra-Prastha, die erste von insgesamt acht Hauptstädten im heutigen Großraum Delhi waren. Im 12. Jahrhundert fielen islamische Eroberer in Delhi ein. Prithviraj, der letzte Hindukönig, der in Delhi herrschte, wurde 1192 in einer Schlacht getötet. Seit dieser Zeit bis zur britischen Kolonialherrschaft regierten Moslemherrscher. Allah-ud-Din erbaute im 12. Jahrhundert seine Hauptstadt Sirri, der mit Tughlaqabad, Jahanpanah im 14. Jahrhundert und später Ferozabad die Hauptstädte drei bis fünf folgten. Kaiser Sher Shah errichtete Purana Qila, die sechste Hauptstadt, nahe dem heutigen India Gate in Neu-Delhi. Unter der Regentschaft des Moguln Shah Jahan im 17.

Jahrhundert schließlich entstand die nach ihm benannte Stadt Shahjahanabad, die in etwa dem derzeitigen Alt-Delhi entsprach und in großen Teilen erhalten geblieben ist. Über viele Jahrhunderte hindurch fielen dabei immer wieder Invasoren in die Stadt ein. Besonders folgenschwer war der Eroberungszug des persischen Kaisers Nadir Shah (1739). Unter ihm wurde die Stadt total ausgeplündert. 1803 kamen dann die Briten und beanspruchten Delhi für sich. Als die Briten im Jahr 1911 die Hauptstadt Britisch Indiens von Kalkutta nach Delhi verlegten, begannen sie damit, Neu-Delhi, die achte und vorläufig letzte Hauptstadt, innerhalb weniger Jahre aus dem Boden zu stampfen.

Old Delhi – Die Alte Stadt

Old Delhi ist der Bezirk, der von den Stadtmauern aus dem 17. Jahrhundert umfasst wird und nur durch die Stadttore betreten werden kann. Innerhalb dieser Stadtmauern liegen das Rote Fort, die von Shah Jahan erbaute Jama Masjid-Moschee, Basare, enge Gassen sowie die berühmte Straße Chandni Chowk. 

Rotes Fort (Lal Qila)

Begonnen wurde dieses massive Bauwerk im Jahr 1638 unter Shah Jahan und nach nur 9 Jahren Bauzeit im Jahr 1648 fertiggestellt. Seit 2007 steht das Rote Fort auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Das von einer 2,4 km langen, aus rotem Sandstein errichteten Mauer umgebene Fort ist dem Roten Fort in Agra nachempfunden und hat eine achteckige Grundform. Bis 1857 nutzten die Mogulkaiser das Rote Fort als Residenz, bis die Briten den letzten Mogulkaiser Bahadur Shah Zafar vertrieben und viele Bauten im Fort zugunsten von Kasernen und Baracken abrissen. Das gewaltige Lahore-Gate ist der heutige Haupteingang zum Fort. Im Inneren der riesigen Anlage finden sich die verschiedensten Bauten, darunter Kampfplätze für Elefanten, zahlreiche Paläste, ein Bad und eine Moschee. Über dem Eingang des Diwan-i-Khas, der Audienzhalle des Großmoguls, steht geschrieben: “Wenn es ein Paradies auf Erden gibt, dann ist es hier, hier, hier”. Marmorarbeiten. 

Diese Worte des Erbauers, Shah Jahan, waren nicht übertrieben – auch wenn heute nur noch ein schwacher Abglanz der ursprünglichen Pracht erhalten ist. Grund für den Verfall waren unter anderem die Plünderungen 1739 durch den persischen Herrscher Nadir Schah und 1857 durch die britischen Soldaten. Die wertvollsten Stücke, die Nadir Schah in die Hand fielen, waren der berühmte Kohinoor-Diamant und der legendäre Pfauenthron. Beides nahm er mit nach Persien. Auch von den kostbaren Steinen und Juwelen, die einst die Wände schmückten, ist kaum etwas übrig. Die Paläste enthalten aber immer noch sehr schöne

Chandni Chowk

Gegenüber dem Roten Fort erstreckt sich das Basarviertel Chandni Chowk, ein Musterbeispiel an typisch indischem Gedränge und Chaos, gleichzeitig aber auch an unglaublicher Farbenfreude und Vielfalt. Es gibt hier viele kleine Läden und Werkstätten, Händler und Handwerker jeglicher Art sowie Garküchen. Am östlichen Ende der Straße, nahe dem Roten Fort, steht ein Jain-Tempel; am westlichen Ende befindet sich die Fatehpuri Moschee, die 1650 von einer der Frauen Shah Jahans erbaut wurde. 

Jama Masjid 

Die Jama Masjid in Delhi ist die größte Moschee Indiens und eine der letzten architektonischen Extravaganzen, die sich Shah Jahan erlaubte, jener Mogulkaiser, der auch das Taj Mahal und das Rote Fort in Agra errichten ließ. 1644 wurde mit dem Bau der Jama Masjid, in deren Innenhof 25.000 Gläubige Platz finden, begonnen. Die Moschee hat drei große Eingänge, vier Ecktürme und zwei Minarette von 40 m Höhe, gebaut aus abwechselnden Schichten roten Sandsteins und weißen Marmors. Auf den südlichen Turm kann man hinauf steigen, von dort hat mein einen guten Ausblick über Delhi. Besucher müssen konservativ gekleidet sein, für Touristen hält man sonst auch lange Gewänder zum Überziehen parat. Fotogebühr – Rs.300 und Eintritt nur ohne Schuhe . Frauen  müssen einen  Kittel uberziehen , den Sie an Eingang bekommen und Männer müssen mit der langen Hose und ärmeligen Hemd bedeckt sein. 

Raj Ghat

Am Raj Ghat, an den Ufern des Yamuna, erinnert ein einfacher Quader aus schwarzem Marmor daran, dass an dieser Stelle Mahatma Gandhi nach seiner Ermordung im Jahr 1948 verbrannt wurde. Jeden Freitag findet hier eine Gedenkfeier zu Ehren des Friedenslehrer und geistigen Vater Indiens statt. Zwei Gandhi gewidmete Museen befinden sich ganz in der Nähe. Indiens erster Premierminister, Jawahrlal Nehru (1964), und seine Tochter Indira Gandhi wurden gleich nördlich von hier im Shanti Vana (Wald des Friedens) eingeäschert. Die Gegend ist heute ein schöner Park mit Bäumen, die von einer Reihe verschiedenster Berühmtheiten gepflanzt wurden, darunter Königin Elizabeth II., Dwight Eisenhower und Ho Chi Minh, Barack Obama. 

Grab von Humayun

Humayun war der zweite Mogulkaiser (1508-1556). Seine Grabstätte, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von Haji Begum, Humayuns Witwe,

errichtet. Sie ist ein Beispiel für die Architektur der frühen Mogulzeit und diente auch als Vorbild für das Taj Mahal in Agra. Das sehr gut erhaltene Mausoleum aus rotem Sandstein mit seiner strahlend weißen Zwiebelkuppel ist das älteste Mogul-Grab Delhis und gehört zu den prächtigsten historischen Bauwerken der Stadt. Die Fassaden wurden kunstvoll mit Marmorintarsien verziert und vier große Bogenportale führen in den schlichten Innenraum, unter dem die eigentliche Grabkammer liegt. In den umliegenden Gärten mit zahlreichen kleinen Wasserläufen und Fontänen befindet sich auch das Grab von Humayuns Frau aus rot-weißem Sandstein und schwarz-gelbem Marmor und, etwas unerwarteter, das Grab seines Frisörs.

Qutab Minar

Der Qutab Minar ist eine 73 m hohe Siegessäule, mit deren Bau sofort nach Unterwerfung des letzten Hindu-Königreiches von Delhi im Jahr 1193 begonnen wurde. Sie symbolisiert die islamische Herrschaft über die Stadt. Die Siegessäule hat fünf Stockwerke, jeweils durch einen Balkon markiert, und verjüngt sich von 15 m Durchmesser im Fundament zu nur 2,50 m an der Spitze. Die ersten drei Stockwerke sind aus rotem Sandstein, das vierte und fünfte aus Marmor und Sandstein. Seit es einmal beim Besuch einer Schulklasse zu einer Panik mit mehreren Toten kam, ist der Aufstieg auf den Turm für Besucher allerdings nicht mehr erlaubt. Am Fuße der Siegessäule befindet sich die Quwwat-ul-Islam Mosque, die erste Moschee Indiens. Eine Inschrift über ihrem Osteingang verkündet provokativ, dass sie aus Steinen 27 zerstörter “Götzen- (sprich: hinduistischer) Tempel” erbaut wurde. Bemerkenswert ist auch eine 7 m hohe Eisensäule im Hof der Moschee: Sie stammt aus dem 4. Jahrhundert, rostet nicht und ist daher ein Wunderwerk altindischer Metallurgie. Es heißt, ein Wunsch gehe in Erfüllung, wenn man es schafft, sie mit dem Rücken zu ihr stehend zu umfassen. 

Neu-Delhi – Das Herz von Indien

Neu-Delhi mit seinen breiten Prachtstraßen, großen Parks und schattigen Alleen sowie seiner Kolonialarchitektur hebt sich vom Stadtbild her heute deutlich von den anderen indischen Metropolen ab, die in ihrer Entwicklung weniger Planung erfahren haben. Als die Briten Neu-Delhi als neue Hauptstadt Indiens auserwählten entstand die Stadt unter der Leitung des Architekten Edward Lutyens ab 1929 zunächst auf dem Reißbrett. Das Ergebnis ist großzügig, weiträumig und im Vergleich zu vielen anderen geplanten Städten des 20. Jahrhunderts trotz der großen schattenlosen Bereiche immer noch erstaunlich zweckmäßig. In diesem Teil der Stadt befinden sich ein großer Teil der Regierungsgebäude und auch die meisten Botschaften. 

Parlament house (Sansad Bhavan) 

Das indische Parlament, heute bekannt als „Sansad Bhavan“, bedeckt eine Grundfläche von mehr als 20.000 Quadratmetern und präsentiert sich von außen als ein Kreis aus 144 Säulen mit einem darüber liegenden Stockwerk und einer zentralen Kuppel. Im Inneren des Gebäudes befinden sich drei runde Plenarsäle. Hier tagte bis zur Unabhängigkeit Indiens die Chamber of Princes. Das Parlament war elementarer Teil der Stadtplanung Neu-Delhis. Von hier aus kann man eine gerade Linie entlang der Parliament Street, mitten durch den Connaught Place und bis zur Mitte der Jama Masjid ziehen. 

Rashtrapati Bhavan

Der Regierungspalast “Rashtrapati Bhavan” wurde erst 1929 fertiggestellt und trägt trotz seiner klassischen Säulen und seiner Chatris und Kuppeln im Mogul-Stil eine unverkennbare britische Handschrift. Das H-förmige, lachsfarbene Gebäude wurde von Edwin Lutyens und Herbert Baker für den englischen Vizekönig entworfen. Er war ein Symbol imperialer Macht, in dem zu Kolonialzeiten ca. 2000 Angestellte und Diener arbeiteten. 1947 wurde hier die formelle Unabhängigkeit Indiens von England vollzogen, indem der englische Vizekönig Mountbatten die Regierungsgewalt an J. Nehru übergab. Seither ist der Rashtrapati Bhavan die offizielle Residenz des indischen Präsidenten. 

India Gate 

Eine vier Kilometer lange, schnurgeraden Prachtstrasse, der „Raj Path“, führt vom Rashtrapati Bhavan im Norden zum India Gate. Dieser 42 m hohe Triumphbogen, der dem Arc de Triomphe in Paris ähnelt, trägt die Namen von 90.000 Soldaten der indischen Armee eingraviert, die während des Ersten Weltkrieges und 1919 im Krieg in Afghanistan starben. Abends ist das beleuchtete India Gate ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen. Dann herrscht hier schon beinahe so etwas wie Volksfeststimmung, es gibt Souvenirverkäufer und Schlangenbeschwörer, Getränke- und Essensbuden. 

Connaught Place 

Der Connaught Place ist Dreh- und Angelpunkt von Neu-Delhi und ein beliebtes Geschäftszentrum. Er wurde kreisrund angelegt, vier Ringstrassen führen konzentrisch  rund herum, cht Ausfallstraßen strahlenförmig von ihm weg. Die Geschäfte und Büros sind in prächtigen weißen Gebäuden mit säulengestützten Arkadengängen untergebracht. Connaught Place beherbergt ein immenses touristisches Angebot, eine große Anzahl von Hotels und Restaurants und das Leben brodelt hier Tag und Nacht.

Jantar Mantar 

Das Freiluft-Observatorium Jantar Mantar in Delhi war das erste von mehreren Observatorien, die der Herrscher von Jaipur, Maharadscha Jai Singh II., erbauen ließ. Es liegt zwischen dem Connaught Place und dem „Rashtrapati Bhavan“ und wurde seit seiner Errichtung 1725 fast nicht verändert. Die riesigen roten und weißen Steingebilde sind Vergrößerungen damals gebräuchlicher astronomischer Geräte. Anhand des Schattenwurfs einer gigantischen Sonnenuhr konnte z.B. mit bewundernswerter Genauigkeit die Zeit bestimmt werden. Weitere Instrumente dienten zur Bestimmung des Sonnen- und Mondkalenders, des Verlaufs der Sterne oder der Vorhersage von Sonnenfinsternissen.

Lotus Tempel

Dieser in Form einer Lotusblüte erbaute Tempel gehört der Religionsgemeinschaft der Bahai. Das Gebäude, das zahlreiche Architekturwettbewerbe gewonnen hat, wurde im Jahr 1986 fertig gestellt. Architekt war der Iraner Fariborz Sahba. Umgeben von neun Wasserbecken öffnen sich neun Zugangstüren zu einer großen, 40 Meter hohen Andachtshalle aus weißem Marmor. Der Lotustempel ist eines der beliebtesten touristischen Ziele in Neu-Delhi, den jährlich mehr als vier Millionen Menschen besichtigen, was ungefähr 13.000 Menschen pro Tag entspricht. 

Akshardham-Tempel (Swaminarayan Tempel)

Der Akshardham-Tempel in Neu-Delhi ist das neueste der religiösen Monumente der Hauptstadt. Mit den Bauarbeiten wurde im Jahr 2000 begonnen und obwohl die Tempelanlage erst 2005 eröffnet wurde ist sie schon heute weltweit bekannt. Seit Dezember 2007 hat der Tempel einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde als flächenmäßig größte hinduistische Tempelanlage der Welt. Die Inspiration zum Bau dieses zeitgenössischen architektonischen Wunderwerks hatte Pramukh Swami Maharaj, Führer der hinduistischen Sekte Bochasanwasi Shri Akshar Purushottam Swaminarayan Sanstha. Der Tempel ist in einen weitläufigen Park mit vielen Brunnen und Wasserflächen gebettet , so dass zu den Höhepunkten der Tempeltour u.a. eine zehnminütige Bootsfahrt gehört. Aufnahmen vom Tempel sind allerdings nicht gestattet und Kameras und Taschen müssen im Eingangsbereich des riesigen Komplexes hinterlegt werden. Eintritt in Hauptanlage nur ohne Schuhe erlaubt.

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